Hallo zusammen,
in der Folge der Gasteiner Konvention wurde die gemeinsame Verwaltung Schleswig, Holstein und Lauenburgs aufgelöst, Östereich wollte ein freies unabhängiges Schleswig-Holstein im Rahmen des deutschen Bundes, Preussen wollte Schleswig-Holstein annektieren. Ein Umstand der z.B. von Rosenkranz schlicht übergangen wird, da wird nur von Uneinigkeit über die Zukunft der Herzogtümer geschrieben.
Das Herzogtum Lauenburg wird in Folge der Konvention an Preussen abgetreten, sozusagen die Krim der Scheswig-Holsteiner. Preussen übernahm wieder die Verwaltung Schleswigs und Österreich die Verwaltung Holsteins.
In Holstein und damit auch in Elmshorn galten die Schleswig-Holsteinischen Marken zunächst weiter, da die neuen Freimarken erst in Auftrag gegeben und gedruckt werden mussten. Laut Beyerodt wurde mit Bekannmachung vom 11.10,65 mitgeteilt, dass die "alten" Freimarken mit der Inschrift Schleswig-Holstein bis 1.11.1865 in die neuen Freimarken umgetauscht werden sollen und ab dem 1.11.1865 ihre Frankaturgültigkeit verlieren würden (siehe letzter Beitrag von Nordlicht )
Da die Postämter erst am 30.10.1865 mit den neuen Freimarken beliefert wurden war insbesondere die ländliche Bevölkerung kaum in der Lage ihre Markenbestände umzutauschen.
Diese Periode unter österreichischer Verwaltung endete mit dem Einmarsch preussischer Truppen am 7. Juni 1866, die österreichischen Truppen verliessen das Land. Damit war ganz Schleswig-Holstein endgültig preussisches Beutegut. Am 24.12.1866 wurden die Herzogtümer auch offiziell dem preussischen Staat einverleibt. Ab dem 6.11.1866 wurden die alten Freimarken mit der Inschrift Schleswig-Holstein wieder frankaturgültig, ebenso konnten die Freimarken des Herzogtum Schleswig auch in Holstein verwendet werden.
Ich stelle fest, dass ich auch aus diesem Zeitabschnitt keine Belege aus Elmshorn zeigen kann, nur einen Wertbrief aus dem schleswigschen Leck nach Elmshorn an den Buchbinder Feddersen. Die Buchbinderei Feddersen war in der Königstraße 32 in Elmshorn ansässig und das Haus ist meines Wissens noch heute im Familienbesitz. Die Familie Feddersen stammte ursprünglich aus Nordfriesland, nämlich aus Deezbüll. https://koenigstrasse-elmshorn.de/haeuser/koe-32/
Der von mir gezeigte Wertbrief über 62 Thaler und 8 Schilling in "Zetteln" ist mit 52 Schilling austaxiert (Blaustift), die etwas schwer zu lesende handschriftliche Taxierung oben rechts interpretiere ich als Portorechnung für Schleswig und Holstein (33 /19). Abgestempelt in Leck am 4.11.65, kein Ankunftstempel. Der Brief trägt die Prüfsignatur von Carl H. Lange.
Viele Grüße
DKKW