Briefmarkenverein Waggonbau Dessau macht sich ein Geschenk zum 50. Geburtstag
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Frank Krischok vom MZZ Briefdienst (re.) überreicht die Sondermarke an Joachim Pfannmüller von der Fahrzeugtechnik Dessau AG und an Hans-Jürgen Till vom Briefmarkenverein Waggonbau Dessau (li.). (MZ-Foto: Sebastian)
Dessau/MZ. Der erste Entwurf sorgte für gehörige Skepsis. "Da haben einige Briefmarkensammler gedacht, unser Designer hat vergessen, den Zug fertig zu malen." Frank Krischok, Chef vom MZZ Briefdienst, konnte aber alle beruhigen. "Wer genau hinschaut, sieht, dass der Protos vom Zeichnungsentwurf in die Realität übergeht." Vom Reißbrett auf die Gleise. Der Protos, der Vorzeigezug der Fahrzeugtechnik Dessau AG, hat das in rekordverdächtigen zweieinhalb Jahren geschafft. Die Briefmarke würdigt diese besondere ingenieurtechnische Leistung.
Tradition und Innovation
Es ist ein ganz besonders Geschenk, das sich der Briefmarkenverein Waggonbau Dessau zum 50. Geburtstag macht: eine eigene Briefmarke, die an alte Traditionen anknüpft und doch für Innovation steht. Gezeigt wird der Protos, mit dem auf dem ehemaligen Waggonbau-Gelände die lange Dessauer Schienenfahrzeug-Geschichte fortgeschrieben wird. Die ersten vier Züge hat die Dessauer Firma, die seit eineinhalb Jahren zur russischen Transmashholding gehört, gerade nach Holland geliefert. Ohne große Probleme. "Der Protos", erklärt Joachim Pfannmüller, Vorstandsvorsitzender der Fahrzeugtechnik Dessau AG, "fährt dort brav hin und her."
Ab Januar 2008 ist der Protos in ganz Mitteldeutschland unterwegs. Als Motiv auf einer 41-Cent-Marke, die beim MZZ Briefdienst ausreicht, um Briefe nach Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen zu schicken. Es ist die dritte Sonderbriefmarke, die vom MZZ Briefdienst, einem Tochterunternehmen des Mitteldeutschen Druck- und Verlagshauses, herausgegeben wird. Nach dem Harzfest und den Händelfestspielen kommt nun ein Zug zu Ehren, "eine technische Innovation aus Sachsen-Anhalt", wie Hans-Jürgen Till, Chef des Briefmarkenvereins Waggonbau Dessau, voller Stolz feststellt.
Im Jahr 1958 hat sich der Verein auf dem Waggonbau-Gelände gegründet. "Wir fühlen uns dem Schienenfahrzeugbau noch immer verpflichtet." Vor dem fünften Protos, der noch in dieser Woche die Dessauer Werkhallen verlässt, fand am Dienstag die offizielle Übergabe der neuen Briefmarke statt.
Vor über einem Jahr haben die zwanzig Mitglieder zum ersten Mal mit dem MZZ Briefdienst Kontakt aufgenommen. "Die Zusammenarbeit war beispiellos gut", lobt Till und ist mit dem Ergebnis mehr als zufrieden. 10 000 Exemplare umfasst die Erst-Auflage der neuen Briefmarke, die vom 10. bis 12. Januar im Dessauer Rathauscenter offiziell mit Ersttagsbrief und Sonderstempel präsentiert werden soll - neben einer Sonderausstellung, die einige Schätze der Dessauer Briefmarkensammler zeigen wird.
Zug geht auf Reisen
"Auf 10 000 Briefen wird der Protos durch Mitteldeutschland gehen", sagte Krischok, zuversichtlich, dass die neue Marke genügend Aufmerksamkeit und Interessenten findet. Die unverhoffte - und kostenlose - Werbung freut auch die Fahrzeugtechnik Dessau AG, die sich mit dem Protos derzeit an vielen Ausschreibungen beteiligt und auf Anschlussaufträge hofft. "Für unsere regionalen Partner", versprach Birgit Hartmann, Leiterin Marketing und PR, den Sammlern, "werden wir die neue Marke gezielt nutzen."
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