Ausgaben der Gilbert & Ellice Inseln

  • Hallo,


    ich möchte versuchen den Bereich Australien und Ozeanien mal wieder mehr in den Blickpunkt zu bringen. Aus diesem Grund werde ich in lockerer Folge die Ausgaben der Gilbert und Ellice Inseln, meinem bevorzugten Sammelgebiet, vorstellen und natürlich auch das eine oder andere zeigen.


    Nachdem im Jahre 1892 die Gilbertinseln und die Elliceinseln zum britischen Protektorat wurden (weitere Inseln der Phoenixinseln, Linieninseln und Unioninseln sowie die Oceaninsel folgten) wurden Anfang des Jahres 1910 durch die Crown Agents Briefmarken für das neue Territorium bei der Druckerei De La Rue in Auftrag gegeben.
    Dafür wurden Marken der König Edward VII - Ausgabe von den Fidschi-Inseln mit schwarzem bzw. rotem Aufdruck "Gilbert & Ellice Protectorate" versehen. Im Michel sind diese Ausgaben mit der Nr. 1-7 gelistet.
    Die Marken wurden in 120er Bögen (zweigeteilt 6 Spalten / 10 Zeilen) gedruckt.


    Die Marken haben folgende Auflage:


    1/2 d - 12.240 Stk.
    1 d - 12.000 Stk.
    2 d - 12.360 Stk.
    2 1/2 d - 9.120 Stk.
    5 d - 6.240 Stk.
    6 d - 6.000 Stk.
    1/- - 6.120 Stk.


    Eine Besonderheit der Ausgabe ist das die 2 d - Urmarke niemals für die Fidschi-Inseln, also ohne Überdruck ausgegeben wurde. In dieser Hinsicht wiedersprechen sich die Angaben aus dem Michel-Katalog und dem G & E Islands Handbook. Michel sagt hier das auch die 5 d und 6 d - Ausgaben nicht auf den Fidschi-Inseln erschienen. Das scheint sich jedoch wohl eher auf unterschiedliche Papierarten (jedenfalls bei der 5 d - Ausgabe) zu beziehen.


    Der Ersttag für die Briefmarken war der 01.01.1911.


    Leider kann ich von dieser Ausgabe noch keine gestempelten Ausgaben bzw. Briefe oder Briefstücke zeigen. Ein kompletter Satz liegt mir jedoch vor. Außerdem zeige ich die 1/2 d als waagerechtes Paar mit Zwischensteg sowie 2 1/2 d - Ausgabe als waagerechtes Eckrandpaar mit der
    Plattennummer (1). Die 2 1/2 d Einzelmarke erscheint neben dem Eckrandpaar in der Farbe etwas dunkler. Das ist darauf zurückzuführen
    das die Bögen für die 2 1/2 d - Ausgaben in 2 Phasen enstanden d.h. einige Bögen wurden zu einem etwas späteren Zeitpunkt gedruckt.

    phoenix

  • Gilbert & Ellice, bzw. heute Kiribati (ausgesprochen "Kiribass") wäre auch ein nettes Sammelgebiet.


    Danke für das Vorstellen, Sie dürfen gerne weiter machen.

  • Ein sehr interessantes Sammelgebiet!
    Die ersten sieben Pakete mit Briefmarken wurden sehr wahrscheinlich von Sydney aus geliefert von dem Pacific Phosphate Co. Dampfer PROMISE (1123 tons, Capt. Cornelisen). Ab Sydney 18. November 1910, ab Newcastle 23. November, in Ocean Island etwa 8 Dezember und zurück in Sydney am 29 Dezember.


    Der resident commissioner John Quayle Dickson beklagte schon bei Erhalt dieser ersten Sendung "Alle zukünftigen Briefmarken für dieses Protektorat sollten Ölpapier zwischen jeder Lage haben, da die Marken schon wegen der Hitze beginnen aneinanderzukleben. Ich denke, dass ich in der Lage bin, in diesem Fall Verluste zu vermeiden durch die Benutzung von Ölpapier welches ich mir besorgen konnte und durch andere Maßnahmen."


    Es war hier ähnlich wie in den Neuen Hebriden: man muss froh sein, wenn ungebrauchte Marken einigermaßen in Ordnung sind.


    Im Januar 2011 lagen übrigens schon Marken-Bestellungen aus aller Welt für 1500 Engl. Pfund vor - ein sehr hoher Betrag und die Offiziellen waren lange uneins, ob man diese Order erfüllen solle oder ob die Marken nicht den Bewohnern vorbehalten sein sollten. Doch Geld lockt: Schon im März 1911 wurden 434 Bögen 1/2d., 861 Bögen 1d., 875 der 2d und 551 Bögen der 2 1/2d. Marken nachbestellt (Quelle: E. D. Proud, The Postal History of the G&E Islands and New Hebrides. 2006).


    Gruß, Roland

    Suche Postgeschichte der Neuen Hebriden & Solomon Islands

    2 Mal editiert, zuletzt von pangopoint ()

  • Hallo Roland,


    das mit den nachbestellten Bögen ist ja enorm. Bezieht sich das auf den Nachdruck der Urbögen (Fidschi-Inseln) oder ist auch die Realisierung der Überdrucke verbrieft? Im Philatelic Handbook of the Gilbert & Ellice Islands ist davon nichts vermerkt (... die Quelle ist natürlich älter). Hier wird nur geschrieben das die Ausgaben etwa im September 1911 auf den Inseln ausverkauft waren. Wurden die nachgeorderten Marken dann direkt durch die Crown Agents vermarktet und haben die Inseln nie gesehen? Fragen über Fragen! Was mich jedoch bei der Menge der Neuauflage irritiert ist der Punkt das das Angebot auf dem Markt (ebay, Auktionen) auch für ungestempelte Marken und Einheiten meiner Meinung nach eher mager ist und die Preise (auch Katalog) eher hoch sind.


    Gruß Andre

  • Tach André, die G&E sind zufällig auch in dem Ted Proud Buch über die Neuen Hebriden.
    Nun hatte der seine Leute, die für ihn Archive durchforstet haben und hat dann die gefundenen Quellen einfach aneinandergereiht. Ich hänge die entsprechende Seite hier mal an: ein Antwort auf Deine Frage ergibt sich nicht. Ich habe sie aber mal im PISC Forum gepostet doch das wird dauern da das Forum nicht sehr frequentiert ist.
    Die Schiffsangabe stammt aus dem OZ Newspaperarchiv
    Gruß, Roland

  • Hallo,


    heute möchte ich gern die Pandanussausgabe (auch als Schraubenbaum bezeichnet) von 1911 vorstellen.
    Diese Ausgabe ist für mich etwas ganz besonderes:
    1. Sie ist die erste waschechte Ausgabe für die Gilbert und Elliceinseln
    2. Die Motiv- und Farbauswahl sowie die Ausführung finde ich äußerst gelungen


    Aber genug der Schwärmerei, hier die Fakten:
    Im Michel findet man sie unter der Nummer 08-11. Gedruckt wurden sie durch die Druckerei De La Rue im Stichtiefdruck im 60er Bogenformat (6 Spalten / 10 Zeilen). Dabei ist der Bogen von einer farbigen doppelten Rahmenlinie umschlossen.
    Der Ersttag der Marken wird mit dem 11. Februar 1911 angegeben. Es sind jedoch Abstempelungen vom 23. Januar 1911 und 09. Februar 1911 bekannt (Quelle: Philatelic Handbook of the Gilbert und Ellice Inseln).
    Somit darf man über den wahren Ersttag wohl weiterhin spekulieren.
    Die Marken wurden in folgenden Auflagen gedruckt:


    1/2 d - 25.000 Stk.
    1 d - 50.000 Stk.
    2 d - 50.000 Stk
    2 1/2 d - 32.000 Stk.


    Und jetzt etwas zur Postgeschichte der Zeit:
    Anfang 1911, also etwa zum Ausgabezeitpunkt waren im Gebiet der Gilbert und Ellice Inseln vier Post Offices aktiv die da wären:


    - Ocean Island (heute Banaba) --> Hauptverwaltungssitz des Protectorats
    und später der Kolonie
    - Butaritari (heute Makin) --> Verwaltungssitz für die nördlichen Gilbertinseln
    - Tarawa --> Verwaltungssitz für die südlichen Gilbertinseln
    - Funafuti --> Verwaltungssitz für die Elliceinseln


    Zwei der genannten Post Offices kann ich anhand von Briefen und Briefstück der Pandanussausgabe belegen.
    Da wäre ein Briefstück mit den vier Marken der Ausgabe mit schönem Stempel der GPO Ocean Island (Vernon Typ 2) vom 13. Dezember 1911.
    Sicherlich ist es kein Bedarf und philatelistisch insperiert aber ich finde es trotzdem ganz nett.
    Ein weiteres Beispiel ist ein Satzbrief von Butaritari nach Jaluit (Marshall Inseln) mit Stempel der GPO Butaritari Island (Vernon Typ 1) vom 30. November 1911. Auf der Rückseite des Briefes findet sich ein Eingangsstempel Jaluit Marshall Insel vom 16.01.1912.
    Der zweite Brief zeigt die 2d und 2 1/2d - Ausgabe in einer Mischfrankatur mit Ausgaben der König Georgs V - Serie (werde ich noch vorstellen).
    Der Stempel ist hier ein Vernon Typ 2a der GPO Butaritari Island vom 20.März 191?. Da der Stempel von 1913-1916 in Benutzung war ist eine
    Eingrenzung auf diesen Zeitraum möglich. Wohin der Brief gelaufen ist kann man leider nicht mehr erkennen.
    Als letztes noch etwas ungestempeltes, ein Eckrandstück der 1/2 d Marke (2x2 Marken, vom Bogen unten links). Sehr schön ist hierbei die doppelte Rahmenlinie zu erkennen.


    @Roland (pangopoint): Vielen Dank das du eine Anfrage im PISC-Forum gestellt hast. Bin auf die Antwort gespannt. Auch der Link zur Auktion ist nett. Solch einen Brief habe ich glaube ich noch nie gesehen.


    phoenix

  • Hallo,


    heute sind die Ausgaben König Georg V (Neues Antillenmuster) an der Reihe. Abweichend von der Michelnotierung (Nr.12-30) werde ich
    die Marken in der Reihenfolge des Drucks (Die 1 und 2) vorstellen. Ich denke dadurch kann man den Hintergrund dieser Serie besser erklären.
    Die König Georg V - Ausgabe ist eine Dauerserie die über 15 Jahre (1912 - 27) aufgelegt wurde und von Wechseln bei Druck, Farbe und
    Wasserzeichen sowie der Ausgabe von Ergänzungswerten begleitet war. Herausgekommen sind dabei über 30 Varianten (Druck, Farbe, Wasserzeichen)
    die 19 Michel-Hauptnummern gegenüberstehen. Das ist wie man sieht also schon ein nettes Sammelgebiet für sich.


    Die 1 und Die 2
    Diese Bezeichnung unterscheidet die beiden verwendeten Druckplatten die zum Einsatz gekommen sind. Mit ein wenig Übung kann man die Unterschiede an drei Merkmalen unterscheiden wobei mir ein Merkmal am besten gefällt. Hierbei wird die untere Basis der Krone mit der inneren weißen Rahmenlinie
    verglichen:


    - Basis der Krone unterhalb der weißen Rahmenlinie --> Die 1
    - Basis der Krone auf Höhe der weißen Rahmenlinie --> Die 2


    Hier auch ein Link wo alle drei Merkmale noch einmal anschaulich erklärt sind.


    http://brcstamps.com/catalog/c…e_Islands/GEI_Page_3.html


    Ausgaben Die 1
    Diese Ausgaben wurden in den Jahren 1912 - 21 ausgegeben. Sie wurden von der Druckerei De La Rue gedruckt und haben das Wasserzeichen 1. Folgende Ausgaben
    fallen in diese Zeit:


    1/2 d - in 3 Farbvarianten (3 Platten) mit einer Auflage von 240.000 Stk. (1912 - 17) - MiNr.12
    1 d - in 4 Farbvarianten (4 Platten) mit einer Auflage von 330.000 Stk. (1912 - 21) - MiNr.13
    2 d - in 2 Farbvarianten (1 Platte) mit einer Auflage von 60.000 Stk. (1916) - MiNr.14
    2 1/2 d - in 2 Farbvarianten (1 Platte) mit einer Auflage von 60.000 Stk. (1916) - MiNr.15
    3 d - in 2 Farbvarianten (2 Platten) mit einer Auflage von 120.000 Stk. (1918 - 19) - MiNr.16
    4 d - in 2 Farbvarianten (1 Platte) mit einer Auflage von 60.000 Stk. (1912) - MiNr.17
    5 d - in 2 Farbvarianten (1 Platte) mit einer Auflage von 60.000 Stk. (1912) - MiNr.18
    6 d - in 2 Farbvarianten (1 Platte) mit einer Auflage von 60.000 Stk. (1912) - MiNr.19
    1/- - in 2 Farbvarianten (1 Platte) mit einer Auflage von 60.000 Stk. (1912) - MiNr.20
    2/- - in 2 Farbvarianten (1 Platte) mit einer Auflage von 12.000 Stk. (1912) - MiNr.21
    2 Sh 6 d - in 2 Farbvarianten (1 Platte) mit einer Auflage von 12.000 Stk. (1912) - MiNr.22
    5/- - in 2 Farbvarianten (1 Platte) mit einer Auflage von 12.000 Stk. (1912) - MiNr.23


    War-Tax-Überdruck (Die 1)
    Im September 1918 hatte eine besondere Marke ihren Ersttag. Für diese Ausgabe wurde die 1 d (MiNr.13 / Platte 5) mit dem Aufruck WAR TAX versehen. Dieser Aufdruck ist der selbe wie bei den Ausgaben der Karibikinsel St. Lucia. Bei dieser Ausgabe unterscheidet man 2 unterschiedliche Farben und Papiersorten.


    1 d - Auflage 48.000 Stk. (1918) - MiNr.25


    Ausgaben Die 2
    Diese Ausgaben wurden in den Jahren 1922 - 27 ausgegeben. Verantwortlich für den Druck zeichnete ebenfalls die Druckerei De La Rue. Mit Ausnahme der 1 Pfund - Ausgabe
    (wasserzeichen 1) haben alle anderen Ausgaben das Wasserzeichen 2.


    1/2 d - Auflage von 360.000 Stk. (1923) - MiNr.26
    1 d - Auflage von 240.000 Stk. (1927) - MiNr.27
    1 1/2 d - Auflage von 240.000 Stk. (1924) - MiNr.28
    2 d - Auflage von 36.000 Stk. (1922) - MiNr.29
    10/- - Auflage von 60.000 Stk. (1924) - MiNr.30
    1 Pfund - Auflage von 60.000 Stk. (1924) - MiNr.24


    Noch eine kleine Randnotiz zu den 10/ und 1 Pfund - Marken. Am Tage der Erstausgabe wurden Marken dieser beiden Werte im Wert von 24.000 Pfund auf der Oceaninsel (GPO)
    vernichtet (Quelle: Philatelic Handbook of the Gilbert & Ellice Islands). Das sind mehr als 25 % des Nominalwertes beider Ausgaben!


    So jetzt genug der Fakten! Zeit etwas zu zeigen!


    1. Da haben wir die 1/2 d (MiNr.12 / Die 1) als Eckrand (2x2 Marken) oben rechts mit Plattennummer 1 und Bogennummmer 0401.


    2. MiNr.19 (6 d / Die 1) als Bogenteil oben rechts mit Plattennummer 1 und Bogennummmer 481.


    3. Die War-Tax-Ausgabe (NiNr.25 / Die 1) als Bogenteil vom unteren rechten Bogenrand mit Plattennummer 5.


    4. Ein waschechter Die 2 - Beleg (MiNr.26 x 2 als senkrechtes Paar, MiNr.28 und 29). Hierbei handelt es sich um einen R-Brief nach Neuseeland (portogerecht - 4 1/2d) mit Transitstempel Sydney (Australien).
    Der Stempel ist ein Vernon 2A (Ocean Island). Interssant ist die Rückseite des Briefes. Hier ist der Bogenrand der 1/2 d - Marke (Plattennummer 10) verklebt. Eine weitere Bestätigung für Die 2.


    Gruß phoenix

  • Hallo,


    anbei noch ein paar Nachträge zur Ausgabe König Georg V.


    5. Dann haben wir da noch einen Mischbeleg (1/2 d - MiNr.26 und 2 d - iNr.29 als Die 2 sowie 2 1/2 d, 3 d, 4 d, 5 d, 6 d und 1/- - MiNr.15-20 als Die 1). Dieser Brief ist nach Australien gelaufen und mit Stempel Vernon 14 (Ocean Island) abgeschlagen.


    6. Und als Zugabe habe wir da noch die hohen Werte (2 Shilling bis 1 Pfund) als Einzelmarken (MiNr.21 - 24 und 30).


    Gruß phoenix

  • hallo phoenix,
    schöne alte ausgaben, die du uns gezeigt hast.


    wie würde ich an solche ausgaben - müssen nicht komplett sein - drankommen.


    ich habe bis jetzt nur einige wenige postfrische neuere ausgaben.


    gruss gerhard

    suche Schweiz Wellenstempel mit Kreuz und Raute mit Kreuz, sowie Vollstempel PLZ 7XXX für meine Stempelsammlung.



    Viele Grüsse aus Hamburg-Meiendorf von Gerhard

  • @ phoenix


    Tolle Marken, eine Frage hätte ich zum 6d Bogen. Bei dem fehlt nur der Unterrand, oder gab es auch ein anderes Format als 5x6 zu jener Zeit bei diesem Gebiet?

  • Hallo,


    ich habe gesehen es gab da ein paar Fragen, hier meine Antworten:


    @gerhard1 - Eine gut Quelle für den Bezug ist das Internet und hier ist natürlich ebay ganz weit vorn. Zu beachten ist jedoch das die meisten Artikel zumeist in Großbritannien bzw. in Übersee (USA, Australien, Kanada, Neuseeland...) angeboten werden. Hier gibt es die meisten Sammler und das spürt man dann auch häufig preislich. Bei deutschen Angeboten kann man wiederum auch mal ein echtes Schnäppchen machen. Auktionen bei internationalen Auktionshäusern bieten sich auch an. Das habe ich jedoch bisher nicht ausprobiert. Preislich ist das meist auch noch eine andere Kategorie. In Deutschland gibt es einen ganz gut sortieren Händler der sich auf Gebiete in der Südsee spezialisiert hat (Südseebriefmarken Wolfram Hamacher). Der gibt jedes Jahr eine neue Preisliste raus und inseriert auch in einschlägigen Briefmarkenzeitungen.


    rolin - Leider fehlt da noch ein wenig mehr zum kompletten Bogen. Die Marken wurden in 120-er Bögen (zweigeteilt a 60 Marken gedruckt). Das gezeigte 6d-Bogenteil ist somit also ein viertel Bogen oder ein halber Halbbogen. So ich glaube jetzt habe ich alle verwirrt.


    Gruß phoenix

  • Hallo Phoenix,
    suchst Du auch Gilbert & E.-Inseln/ Gilbert-I./ Kiribati ab 1945. ?
    Will meine Ozeanien-Sammlung etwas ausdünnen, mich nur noch auf francophone Länder konzentrieren.
    Daher hätte ich eine kleine Sammlung/ Lot dieser Ausgaben anzubieten.
    Nur komplette Ausgaben/ Blöcke/ Zdr. in postfrisch.
    Bei Interesse Weiteres per Pn.
    Sammlergruß SB


  • Nö ist klar 120er machen Sinn da Pfundwährung (12 Pence pro Shilling) In deinem Beispiel wäre der ganze Bogen dann 3 Pfund.


    Meine Frage hat sich gestellt da etliche der karibischen Kolonien 5x6 als Bogengröße hatten. (Auch bei kleinen Werten, was ja auch durch 12 teilbar ist) So jetzt habe ich wohl alle verwirrt. :D

    mit freundlichen Sammlergrüßen
    rolin

    Einmal editiert, zuletzt von rolin ()

  • Hallo,


    es ist Zeit heute eine weitere Ausgabe der Gilbert & Ellice Inseln vorzustellen. An der Reihe ist die Ausgabe zum 25.Jahrestag der Krönung von König Georg V aus dem Jahre 1935. Diese Ausgabe kann man als die erste sogenannte Omnibus-Ausgabe innerhalb des damaligen Britischen Weltreiches bezeichnen. Omnibus-Ausgabe bedeutet hierbei jede Kolonie des Britischen Weltreiches bringt zu einem speziellen Anlass eine Markenserie im selben Design heraus (in Format, Markenanzahl und Motiv gleich). Interessant ist das hierbei die Ur-Druckplatten durch die Firma Waterlow hergestellt wurden der endgültige Druck jedoch in Verantwortung der Firma Bradbury Wilkinson lag. Ausgeführt wurden die Marken im Stichtiefdruck. Herausgekommen sind 60-er Bögen (6 Spalten / 10 Zeilen). Die Bögen haben keine Plattennummern. Jeder Bogen der direkt in die Kolonie gesendet wurde ist jedoch nummeriert worden. Die Ausgaben haben das Wasserzeichen 2 und die Perforation 11 x 12. Und hier ein paar Details zu den Marken (Erstausgabe 06. Mai 1935):


    1 d - Auflage 63.600 Stk. (24.000 Stk. gingen an Händler)
    1 1/2 - Auflage 83.940 Stk. (21.000 Stk. gingen an Händler)
    3 d - Auflage 52.500 Stk. (13.500 Stk. gingen an Händler)
    1/- - Auflage 35.940 Stk. (10.200 Stk. gingen an Händler)


    Die Bögen die an die Händler gingen sind nicht nummeriert. Außerdem enthielten sie im Gegensatz zu den direkt in die Kolonie versandten Bögen kein Wachspapier zwischen den einzelnen Bögen. Ich bin mir nicht sicher ob man heute bei Marken (postfrisch) noch zwischen den an die Kolonie gesendeten bzw. an die Händler vergebenen Ausgaben irgendwelche Unterschiede ausmachen kann (ausgenommen natürlich Bogenteile). Ich lasse mich hier jedoch gern eines Besseren belehren.


    Leider kann ich von dieser Ausgabe noch nicht so viel zeigen. Sollte zu einem späteren Zeitpunkt das eine oder andere Teil seinen Weg in meine Sammlung finden stelle ich es gerne vor.


    1. Einmal die postfrischen Ausgaben 1 d, 1 1/2 d, 3 d, 1/- (Sind doch wirklich nett anzusehen, oder?).


    2. Hier ein R-Brief nach den USA mit 3d frankiert (Dreierstreifen der 1 d) und portogerecht. Der Brief ist ein FDC (06. Mai 1935). Abgestempelt ist der Brief auf der mittlerweile bekannten Ocean Insel (Vernon 2A - Ocean Island). Der R-Stempel ist ein Typ 7 (Ocean Island). Die ganze Geschichte des Briefes kann jedoch erst zusammen mit der Rückseite erzählt werden. Hier kann man den Weg des Briefes von Ocean Island über Sydney (Australien), New York (USA), Newark (USA) bis nach Irvington / New Jersey (USA) hervorragend nachverfolgen. Im Philatelic Handbook of the Gilbert & Ellice Islands ist der erste Eingang eines FDC in England (Liverpool) für den 26. Juni 1935 vermerkt. Dieser Brief hat bereits am 19. Juni 1935 sein Ziel in Irvington erreicht.


    Da die heutige Markenvorstellung ein wenig kürzer ausfiel noch etwas zur geographischen Abgrenzung des Briefmarkenlandes Gilbert und Ellice Inseln. Das Territorium der Gilbert und Ellice Inseln befindet sich mitten im Stillen Ozean auf etwa halbem Weg zwischen den Hawaii-Inseln und den Fidschi-Inseln. Der Name Gilbert und Ellice Inseln sagt jedoch wenig über die wahre Ausdehnung aus. Zum Beginn der Kolonie sind die Gilbertinseln (heute Kiribati) und die Elliceinseln (heute Tuvalu) die Hauptkeimzellen des Territoriums. Hinzu kommt noch die etwas isoliert liegende Oceaninsel (heute Banaba, Kiribati / Nachbarinsel von Nauru). Später wurden die Phoenixinseln (heute Kiribati) und die Linieninseln (heute Kiribati), außgenommen Palmyra und Kingmanriff, dem Territorium zugeordnet. Zeitweise (bis 1925) waren auch die Unioninseln (heute Tokelau) Bestandteil des Gebietes. Wenn man sich jetzt einen Atlas zur Seite nimmt kann man einen gewissen Eindruck über die Ausdehnung des Gebietes bekommen. Jede der Inselgruppen bzw. Inseln hat ihre spezifische Postgeschichte die von unterschiedlichen Nationen wie z.B. Großbritannien, USA, Neuseeland, Australien, Japan mit beeinflusst wurde. So gab es z.B. neuseeländische und US-amerikanische Post Offices auf den Inseln sowie Militärpostämter (BFPO, FPO, APO) und sogar Lokalpost mit eigenen Marken (auf Christmas Island). Man kann also viel entdecken und ich werde euch noch das eine oder andere zeigen können.


    Bis bald phoenix

  • Hallo,


    heute möchte ich eine weitere Omnibusausgabe aus dem Jahre 1937 vorstellen. Es handelt sich hierbei um die Ausgabe zur Krönung von König Georg VI. Diese Ausgabe ersetzte eine bereits bestellte aber nach der Abdankung, seines Bruders, König Edward VIII, wieder gestoppte Markenausgabe. Das er so schnell selbst auf eine Briefmarke gelangt hat er bestimmt nicht gedacht!
    Die Markenausgabe besteht aus drei Werten (1 d, 1 1/2 d, 3 d) die durch die Druckerei De La Rue im Stichtiefdruck erstellt wurden. Das benutzte Papier hat das Wasserzeichen 2 und die Perforation der Marken beträgt 13 3/4 X 14. Die Marken wurden in 60-er Bögen (6 Spalten / 10 Zeilen) erstellt. Die Marken wurden in mehreren Drucken erstellt. Die Fachliteratur (Philatelic Handbook of the Gilbert & Ellice Islands) ist sich jedoch nicht sicher ob es sich um 2 oder 3 Drucke handelt. Die Beweislage aus der damaligen Zeit ist einfach zu dünn dafür. Deshalb werde ich die Auflagen der einzelnen Marken im von - bis Bereich angeben. Wirklich sicher ist nur das 5 Lieferungen zwischen Mitte Februar 1937 bis Ende September 1937 in die Kolonie geschickt wurden und das ein Großteil der Auflage den Händlern vorbehalten blieb. So jetzt ein paar Details zur Ausgabe:


    1 d - Auflage 515.640 - 547.280 Stk.
    1 1/2 d - Auflage 448.440 - 467.180 Stk.
    3 d - Auflage 349.140 - 367.880 Stk.


    Die Erstausgabe in den Gilbert und Ellice Inseln war der 12. Mai 1937 (Tag der Krönung). Dies gilt jedoch nur für die Oceaninsel. Hier wurden in der Zeit von 10:30 Uhr - 13:00 Uhr Wünsche für Ersttagsbriefe bearbeitet (Nur 2 1/2 Stunden!). Auf Tarawa ist der Ersttag für den 09. Juli 1937 und auf Beru für den 12. Juli 1937 verbrieft. Die unterschiedlichen Ersttage auf den einzelnen Inseln rühren wohl daher, daß die Marken erst an die GPO Oceaninsel geliefert und dann erst weiter verteilt wurden.


    Das die Briefmarkenausgabe eher dem Sammler gewidmet war macht auch ihre Verwendung deutlich. Meist wurden Satzbriefe erstellt und auf den Inseln abgestempelt. Ein echter Bedarf (z.B. portogerecht bzw. Einzel und Mischfrankaturen) sind deshalb nicht so häufig anzutreffen. Ich zeige trotzdem auch ein paar Briefe. Interessant sind hierbei besonders die Abstempelungen der "kleinen" Inseln. Genug der Vorrede, Zeit zum zeigen!


    1. Da wäre ein Eckrand der 1 1/2 d (2 x 4 Marken) vom Bogenrand oben rechts mit Bogennummer (032).


    2. Da haben wir einen R-Brief von Aranuka (nördliche Gilbertinseln) über Tarawa (R-Stempel) nach Ocean Island. Der Stempel Aranuka ist ein Vernon Typ 17 und der R-Stempel von Tarawa ein Vernon Typ 4. Es könnte ein FDC (für die Insel) sein. Die fehlende Datumsausgabe bei diesem Stempeltyp und eine fehlende Eingangsstempelung auf der Rückseite lässt dies jedoch offen


    3. Ein weiterer R-Brief von Beru (Vernon Typ 12 / R-Stempel Typ 5) nach England mit R-Stempel Melbourne (02. Mai 1938) auf der Rückseite. Die Insel liegt in der südlichen Gruppe der Gilbertinseln. Leider ist die Abstempelung von Typ 12 nicht so gut aber in Verbindung mit dem R-Stempel doch zeigenswert.


    4. Und dann habe ich da noch einen Brief von Fanning Island (Linieninseln) gefunden. Zu dieser Zeit (bis Februar 1939) bestand hier noch eine neuseeländische Post Office. Hier wurden die neuseeländischen Ausgaben zur Krönung von König Georg VI verwendet. Hier ein Brief in die USA frankiert mit 1 d (Neuseeland MiNr.232) mit einem Cachet von Georg Washington. Der Brief ist sicherlich philatelistisch insperiert.


    Bis bald phoenix

  • Hallo,


    heute stelle ich mal wieder eine Briefmarkenserie der Gilbert und Ellice Inseln vor. Und welch Wunder König Georg VI ist beteiligt. Es handelt sich um die Dauerserie König Georg VI und kolonialen Darstellungen aus dem Jahr 1939. Die Serie war von 1939 - 1955 (17 Jahre!) in Verwendung und zeichnet sich durch schöne Motive, große Auflage und eine Vielzahl von Drucken mit unterschiedlichen Papiersorten, Gummierungen, Farbnuancen und Perforationen aus. Also etwas für den Spezialisten. Ich werde heute aber nicht auf alle Feinheiten eingehen und mich auf die Fakten beschränken die der Leser hoffentlich noch bereit ist aufzunehmen. Da in dieser Zeit alle Kolonien neue Dauerserien zu Ehren König Georg VI herausgaben konnte der enorme Druckaufwand nur durch Arbeitsteilung bewältigt werden. Und so sind an dieser Ausgabe die Druckereien Bradbury - Wilkinson, Waterlow und De La Rue beteiligt. Für das Design der 12 Marken (ausgenommen dem 5/- - Wert) ist übrigens der Lehrer auf der Oceaninsel, Mr. Hard, verantwortlich der sich durch seine Wasserfarbenbilder damit unsterblich machte. Die Marken wurden im Stichtiefdruck auf Papier mit dem Wasserzeichen 2 in 60-er Bögen gedruckt, wobei es jedoch Unterschiede bei der Ausführung gibt:


    - De La Rue (6 Spalten / 10 Zeilen)
    - Waterlow (10 Spalten / 6 Zeilen)
    - Bradbury - Wilkinson (5 Spalten / 12 Zeilen)


    So jetzt ein paar Details zu den Einzelmarken (Quelle: Philatelic Handbook of the Gilbert & Ellice Islands):


    1/2 d - Auflage 2.529.680 Stk. (5 Drucke von 1938-55)
    1 d - Auflage 1.302.440 Stk. (8 Drucke von 1938-55)
    1 1/2 d - Auflage 838.900 Stk. (4 Drucke von 1938-46)
    2 d - Auflage 691.240 Stk. (9 Drucke von 1938-55)
    2 1/2 d - Auflage 401.640 Stk. (5 Drucke von 1938-46)
    3 d - Auflage 387.460 Stk. (5 Drucke von 1938-46) Perf. 13 1/2
    3 d - Auflage 76.200 Stk. (1 Druck 1955) Perf. 12
    5 d - Auflage 322.420 Stk. (5 Drucke von 1938-46)
    6 d - Auflage 293.440 Stk. (4 Drucke von 1938-44)
    1 /- - Auflage 253.140 Stk. (4 Drucke von 1938-46) Perf. 13 1/2
    1 /- - Auflage 95.400 Stk. (2 Drucke von 1951-52) Perf. 12
    2 /- - Auflage 171.120 Stk. (4 Drucke von 1938-44)
    2 / 6 d - Auflage 174.020 Stk. (4 Drucke von 1938-44)
    5 /- - Auflage 147.060 Stk. (3 Drucke von 1938-44)


    Man kann anhand der Auflistung erkennen das für zwei Briefmarken (3 d, 1/-) ein Perforationswechsel vollzogen wurde. Es handelt sich bei beiden Werten um De La Rue Ausgaben. Im Michel sind die beiden neuen Perforationen als Unternummern (43 C und 46 C) gelistet und etwas höher bewertet.


    Den 17 Jahren Dienstzeit der Briefmarken ist es geschuldet das auch heute noch eine Vielzahl von Belegen am Markt sind. Echter Bedarf (portogerecht), Abstempelungen seltener Insel P.O.'s und Zensurpost (2.Weltkrieg) sind jedoch sehr begehrt und werden auch gut bezahlt. Philatelistisch insperierte Belege sind dem gegenüber auch heute noch für kleines Geld zu bekommen.
    So ich glaube jetzt wird es wieder Zeit etwas zu zeigen.


    1. Die Einzelmarken (1/2 d - 5 /-) incl. der wechselnden Perforationen (3 d, 1 /-) auf einen Blick.


    2. Ein Eckrandblock (3 X 3 Marken) der 1 1/2 d - Ausgabe vom Eckrand oben rechts mit Bogennummer 3361.


    3. Ein R-Brief (nicht portogerecht) nach England mit Cachet Souvenir Commemorative Cover First Permanent Issue King George VI. Verklebt wurden die Werte von 1/2 d - 1 /-. Abgestempelt wurden die Marken mit einem Stempel Vernon Typ 7 (Tarawa) am 30.11.1940. Auf der Rückseite ist noch ein R-Stempel (Typ R4) und ein Transitstempel (Fiji - Suva) zu finden.


    4. Hier ein Zeitdokument aus dem Jahre 1945. Der Brief ist zwar nicht mehr sehr schön aber er dokumentiert die Wiedereröffnung der P.O. auf der Oceaninsel. Während des Krieges war die Insel von den Japanern besetzt worden. Man kann auf der Vorderseite den 6 d und 1 /- Wert entdecken. Auf der Rückseite befindet sich noch eine 1 d. Abgeschlagen sind die Marken mit einem Stempel (Vernon Typ 26 - Ocean Island) am 08.10.1945.

  • Fortsetzung:


    5. Hier ein Beispiel für unspektakulären Bedarf. Ein Inlandbrief von Tarawa (Gilbertinseln) nach Vaitupu (Elliceinseln). Die 1/2 d ist hier als waagerechtes Paar vom Bogenrand links zu sehen. Der Stempel ist ein Vernon Typ 28 (Tarawa). Das Stempeldatum ist nicht mehr komplett zu erkennen (aus dem Jahr 1949). Der Brief ist portogerecht frankiert!


    6. Ein Brief von Canton Island (Phoenixinseln) in die USA (nicht portogerecht). Auf diesem Brief findet man die Werte von 5 d - 2 / 6 d. Abgestempelt ist der sicherlich philatelistisch insperierte Brief mit einem Vernon Typ 31 (16.12.1946).


    7. Ein R-Brief von Funafuti (Elliceinseln) nach England. Hier wurde unter anderen der Höchstwert der Ausgabe (5 /-) verklebt. Weiterhin findet man die 5 d und 6 d - Marke auf dem Umschlag. Abgestempelt wurde mit einem Stempel Vernon Typ 28 (07.05.1951) und einem R-Stempel Typ 10 (Funafuti). Auf der Rückseite befinden sich Transitstempel der GPO Sydney.


    8. Und zum Schluß noch etwas für den Luftpostfreund. Ein portogerechter Luftpostbrief (3 d, 6 d, 1 /-) zum Erstflug Sydney - Vancouver (Zwischenstop u.a. auf Canton Island). Benutzt wurde ein Stempel Vernon Typ 33 (Canton Island) Das Stempeldatum lautet 15.05.1954 (die 5 fehlt im Stempel).


    Bis bald phoenix

  • Hallo,


    die letzte Briefmarkenausgabe lag im Jahre 1946 bereits 7 Jahre zurück, da erblickte eine neue Ausgabe das Licht der Welt. Der zwischenzeitlich ausgebrochene 2.Weltkrieg brachte auch über diesen Teil der Welt großes Leid. Teile der Gilbertinseln und die Oceaninsel wurden durch die Japaner besetzt, militärisch ausgebaut und durch die allierten Streitkräfte unter Führung der USA in verlustreichen Schlachten wieder zurückerobert. Im November 1943 wurde so in der bis dato größten Seelandeoperation des 2.Weltkrieges das Tarawa-Atoll durch die Allierten zurückerobert. Diese Operation ist als die Schlacht um das Tarawa-Atoll in die Geschichte eingegangen.
    Das Ende des 2.Welkrieges stand Pate für die nun vorzustellende Briefmarkenausgabe der Gilbert & Ellice Inseln. Diese sogenannte koloniale Omnibusausgabe zeigt König Georg VI und das Parlamentsgebäude in London (von der Themse aus). Die beiden Marken der Ausgabe (1d und 3d) wurden im Stichtiefdruck auf Papier mit dem Wasserzeichen 2 gedruckt. Für Design und Druck zeichnete die Firma De La Rue verantwortlich. Die Marken wurden in 60-er Bögen (10 Zeilen / 6 Spalten) hergestellt und haben die Perforation 13 3/4 zu 14 (Quelle: Philatelic Handbook of the Gilbert & Ellice Islands). Der Michel-Katalog gibt hier eine Perforation von 13 1/2 zu 14 an. Ich glaube da muss ich selber mal messen was nun richtig ist! Die Briefmarken wurden in folgenden Auflagen gedruckt:


    1 d - Auflage 757.200 Stk.
    3 d - Auflage 736.620 Stk.


    Der Ersttag der Marken war der 16.12.1946. Bis zum 31.03.1947 wurden die Briefmarken am Schalter verkauft. Danach wurden sie aus dem Verkauf genommen.
    Die Beschaffung der Einzelmarken bereitet dank der relativ hohen Auflage auch heute, fast 65 Jahre später, keine Schwierigkeiten. Auch FDC's und Briefe mit beiden Marken sind nicht so schwierig zu besorgen. Geht es aber darum größere Einheiten (möglichst mit Plattennummer oder Bogennummer) echten Bedarf oder seltene Stempelorte zu dokumentieren ist die Suche schon deutlich schwieriger. Ich bin deshalb froh wenigstens einen schönen Bedarfsbrief zeigen zu können.


    1. Als erstes haben wir da zwei Eckränder (2 x 2 Marken) von der Blockunterseite rechts. Es ist die Plattenummer 1 unter der vorletzten (fünften) Marke der untersten Zeile zu erkennen.


    2. Da haben wir einen FDC vom Tarawa-Atoll gestempelt mit Stempeltyp Vernon 28 (Tarawa) und Stempeldatum 16.12.1946.


    3. Ein portogerechter R-Brief von Beru (südliche Gilbertinseln) nach England. Hier sieht man die beiden Marken in Mischfrankatur mit MiNr.39 (1 d). Leider ist das Datum des Stempels (Vernon 28 - Beru) nicht lesbar, aber eine Besonderheit des R-Stempels (Manuscript) lässt eine ungefähre Datierung zu. Diese Art des R-Stempels wurde von ca. Anfang 1945 - Mai 1947 verwendet. Somit ist der Brief wohl im Zeitraum von Mitte Dezember 1946 bis Mai 1947 transportiert worden. Leider ist es aber kein echter Bedarfsbrief da er an einen bekannten Sammler des Gebietes adressiert wurde. Sicher kann ich mir da auch deshalb sein weil mir ein ähnlicher Brief (gleiche Frankatur, gleiche Adresse) von einer anderen Insel vorliegt.


    4. Zum Schluß wie ich meine ein echter Bedarfsbrief (leider nur mit der 1d). Es handelt sich hierbei um einen portogerechten R-Brief von der Oceaninsel nach Australien frankiert mit 5 mal 1d (1 Viererblock und 1 Einzelmarke). Abgestempelt ist der Brief mit Stempeltyp Vernon 28 (Ocean Island - 13.03.1947). Eine Besonderheit ist der R-Stempel (Manuscript R und Ocean Is.). Diese Art von R-Stempel (oder besser Zeichnung) war vom 08.10.1945 - 15.03.1947 in Verwendung. Auf der Rückseite befindet sich ein Eingangsstempel G.P.O.Sydney 106 / N.S.W.AUST vom 01.04.1947.


    Bis bald phoenix

  • Hallo,


    wir schreiben das Jahr 1949 und ein großes Ereignis wirft seine Schatten voraus. König Georg VI und seine Frau Elisabeth feiern Silberhochzeit. Zeit für eine neue Omnibusausgabe die für viele Kolonien aufgelegt wurde. Natürlich sind auch die Gilbert und Ellice Inseln dabei. Zwei Markenwerte wurden zur Silberhochzeit gedruckt (2d, 1Pfund). Auffällig ist der große Nominalunterschied zwischen beiden Ausgaben. Der 1 Pfund-Wert ist immerhin 120 mal mehr wert als die 2d - Ausgabe. Das man dadurch die Sammler schröpfen wollte kann ich nur vermuten. Grund zur Annahme dafür geben hierbei die nur in kleinem Umfang an die Kolonie versandten Marken. Doch dazu später.
    Beide Markenausgaben haben unterschiedliche Formate (1 Pfund ist deutlich größer) und so ist es nicht verwunderlich das zwei unterschiedliche Druckereien beteiligt waren. Die 2d-Ausgabe wurde im Rastertiefdruck durch die Firma Waterlow auf Papier mit dem Wasserzeichen 2 erstellt. Die Perforation beträgt 14 x 14 3/4. Interessant ist das der Druck in zwei Phasen erfolgte. In der ersten Phase wurde das Markenbild gedruckt. In der zweiten Phase kamen der Koloniename und der Nominalwert dazu. Gedruckt wurde der 2 d - Wert in 60-er Bögen (6 Zeilen / 10 Spalten). Der 1 Pfund-Wert wurde durch die Firma Bradbury, Wilkinson & Co. im Stichtiefdruck (Markenbild) und Buchdruck (Koloniename) hergestellt. Die Perforation ist mit 11 1/2 x 10 3/4 angegeben. Der 1 Pfund-Wert wurde in 120-er Bögen (2 Teilbögen a 60 Marken) mit Wasserzeichen 2 erstellt.
    Die Briefmarken wurden in folgender Auflage produziert (Quelle: Philatelic Handbook of the Gilbert & Ellice Islands):


    2 d - Auflage 455.040 Stk. (7584 Bögen!)
    1 Pfund - Auflage 93.540 Stk. (1559 Halbbögen)


    Auffällig ist das nur eine kleine Anzahl der Marken in die Kolonie gesendet wurden (2d - 45.060 Stk. / 1 Pfund - 3.540 Stk.). Es war also eine Ausgabe für den Sammlermarkt die größtenteils in England direkt vermarktet wurde. Besonders die Ausgabe zu 1 Pfund war für die bedarfsgerechte Verwendung eher nicht geeignet. Ich habe bis heute auch noch keinen Beleg mit bedarfsgerechter Verwendung der 1 Pfund-Ausgabe gesehen.
    Der Ersttag der Ausgabe war der 29.08.1949. Am 29.11.1949 wurde die Ausgabe aus dem Verkauf genommen. Leider kann ich an dieser Stelle nicht allzuviel zeigen. Aber einen philatelisitisch insperierten Bedarf möchte ich euch nicht vorenthalten:


    1. Die beiden Werte (2d und 1 Pfund) in postfrischer Qualität. Außerdem einen gestempelten Viererblock der 2d. Der Stempel (Vernon 23 / 10.10.1949) stammt von der Fanning Island (Linieninseln).


    2. Zwei unterschiedliche Bild-FDC's jeweils mit der 2d-Ausgabe und dem Stempeltyp Vernon Typ 28 (Tarawa / 29.08.1949). Zusätzlich befindet sich der Aufdruck "Silver Wedding" auf dem Umschlag.


    3. Und jetzt der philatelistisch insperierte Bedarfsbrief von Little Makin (Vernon Typ 28 / 06.03.1951) über Abaiang (Vernon Typ 28 / 21.04.1951), Tarawa (Vernon R-Typ 10 / Tarawa) und Melbourne (R-Stempel / 31.05.1951 auf der Briefrückseite) nach England. Frankiert ist der Brief mit einem Fünferstreifen der 2d-Ausgabe. Philatelistisch insperiert deshalb weil der Empfänger ein gut bekannter Sammler des Gebietes ist. Ich finde es ist trotzdem ein schöner Brief da hier ein ungewöhnlicher Laufweg über unterschiedliche Inseln der nördlichen Gilbertinseln dokumentiert wird. Außerdem ist die kleine Insel Little Makin (nördlichste der Gilbertinseln) als Stempelort nicht gerade häufig.


    Bis bald phoenix