• Hallo zusammen,


    endlich hat meine Norwegensammlung wieder etwas Zuwachs erhalten. Heute zeige ich Euch einen Auslandsbrief aus Bergen, der per Dampfschiff (pr. Donner?) via Hull nach London lief. Der Faltbriefumschlag wurde zeit- und portogerecht mit einer 20 Öre rötlich braun der 21mm elektrotypi-Ausgabe mit liegendem Wasserzeichen (Norgeskatalog NK 39X) frankiert.


    Die 20 Öre Marke in rötlichbraun wurde am 26.6.1882 an die Eingangskontrolle der norwegischen Post ausgeliefert. Bereits knappe acht Monate später wurde sie durch eine blaue 20 Öre Marke ersetzt, da die norwegische Post die Weltpostvereinsfarben einführte (blau = Auslandsbrief)


    Der Brief wurde vermutlich von der Firma Johan Lange (das blaue Stgempelfragment unten würde ich als Firmenstempel interpretieren) an Fredr. Wallem in London verschickt. Als Adresse wird die Norwegian Commissary of the International Fishery Exhibition genannt. Frederik Wallem war seinerzeit in Norwegen als Fischereiexperte bekannt.


    Die Marke wurde mit dem KGS Bergen * 4 V 83 entwertet, der Stempel wurde vorschriftsgemäß nochmals neben der Frankatur abgeschlagen. Zudem wurde vorderseitig als Transitstempel der englische Kreisstempel "Hull Ship-Letter A MY 7 83" angebracht. Vom Ankunftstempel London ist rückseitig leider nur ein kleines Fragment sichtbar. Es sind gerade mal 7 Briefe nach Großbritannien registriert (Stand 2010) die mit der NK 39 frankiert wurden.


    Viele Grüße
    DKKW

  • Johann Lange (unterer Stempel) könnte der Schiffsbauer gewesen sein:


    (Schiffbauer)


    Könnten die beiden Wörter oben links auch "franco Courier" bedeuten anstatt einem Schiffsnamen?


    Gruß kartenhai

  • Hallo kartenhai,


    der Schiffbauer Johann Lange war wohl eher nicht der Absender, er ist ja schon 1844 verstorben. Auch hatte er keinen Bezug zu Norwegen. Im Gegensatz zu Frederik Wallem habe ich aber auf norwegischen homepages nicht zu einem Johan Lange gefunden.


    Ich meine zwar, dass es sich beim ersten Buchstaben des Schiffsnamens oben links nicht um ein "C" handelt, aber immerhin hat es gut 25 Jahre früher tatsächlich ein Schiff namens "Courier" gegeben. Näheres konnte ich aber nicht herausfinden.


    Viele Grüße
    DKKW

  • Hallo zusammen,


    hier ein norwegischer Schiffspostbrief, den ich vor einiger Zeit erwerben konnte.

    Die sogenannte Londonausgabe NK 331-338 wurde von der norwegischen Exilregierung am 1.1.1943 herausgegeben. Nach der Befreiung wurde diese Ausgabe auch in Norwegen verwendet (Ersttag in Kirkenes am 30.4.1945). Die Nachkriegsverwendung stellt den Sammler vor keine Probleme aber auf "Exilpost" sind die Marken nicht alltäglich.


    Hier ein filatelistischer Brief mit den höheren Werten frankiert vom norwegischen Tanker MS Haakon Hauen vom 20. Juni 1944 nach Dinuba in Kalifornien/USA. Die Marken wurden mit dem Rahmenstempel "20. Juni 1944/Norsk Skipspost/Handelsflåten" entwertet.


    Das Schiff der A/S Østlandske Petroleums Compagni, Oslo wurde 1935 in Oslo gebaut und war 6.582 Bruttoregistertonnen groß.

    am 22,06.1944 war das Schiff mit dem Geleitzug UGS44 von Hampton Roads/USA nach Bizerta/Tunesien unterwegs.

    (Quelle: https://warsailors.com/singleships/haakonhauan.html)


    Viele Grüße

    DKKW

  • Hallo zusammen,


    heute kann ich mal wieder einen Brief, noch dazu einen Auslandsbrief, aus der Skilling-Periode zeigen den ich im vergangenen Jahr bei der letzten Enger Auktion erworben habe. Leider hat Tone Enger aus Altersgründen aufgehört, ich war über Jahrzehnte immer zufriedener Kunde.


    Zurück zum Brief. Es handelt sich um einen Auslandsbrief aus Christiania nach Dresden aus dem Jahr 1871. Portorichtig mit einer 8 Skill 8 Marke der Ausgabe Våpen 1867 frankiert. Es sind 50 Briefe registriert, also keine Rarität.

    Die Marke wurde mit dem K1 "Christiania 10/7 1871" entwertet, auf der Rückseite findet sich der Bahnpost L3-Stempel "Kiel/13.7. 1 T/Hamburg" sowie der Ankunftstempel "Ausg. No. 1 14.7."


    Viele Grüße

    DKKW

  • Hallo zusammen,


    noch ein Auslandsbrief, diesmal ein mit 10 Skilling frankierter Brief aus Drammen nach Purmerend in Holland (Musste auch erst mal googeln wo das genau liegt ;) )

    Das Faltkuvert ist mit einer 2Sk2 und einer 8Sk8 Marke der Wappenausgabe 1867 frankiert. Dieses 10Skilling Briefporto galt wohl 1869 bis 1874, es sind 37 Briefe mit dieser Kombination registriert.


    Rückseitig sind der Kreisstempel "Christiania OMK 25.12.1869" der L3-Bahnpoststempel "Kiel / 30.12. II / Hamburg" und der Kleenrondstempel "Purmerend 30.12.69 4A - 8A" abgeschlagen.


    Viele Grüße

    DKKW

  • Hallo zusammen,


    hier mein vorerst letzter Beleg aus Norwegen. "Mein" Auktionshaus Enger gibt es nicht mehr, Tone Enger hat aus Altersgründen aufgehört.

    Ich zeige eine komplette Auslandsdrucksache (mit Inhalt) aus Bergen nach Vianna (heute: Viana do Castelo) aus dem Jahr 1882. Die Drucksache ist mit einer 5 Öre Marke der Ausgabe "Skravert Posthorn 1877/78" frankiert. Es handelt sich dabei um eine Marke der Platte III, liegendes Wasserzeichen Posthorn, ultramarin mit nachgravierter Krone.

    Die Marke wurde mit dem Steggitterstempel (norw. Bezeichnung: Schweizerstempel) "Bergen 15.V. 82" entwertet. Damals hat die portugiesische Post sogar noch Drucksachen bei der Ankunft gestempelt. Auf der Rückseite finden wir den K2-Transitstempel "Lisboa 23.582" und den K2-Ankunftstempel "Vianna do Cast. 24.51882"

    Mit dieser Ausgabe frankierte Drucksachen nach Portugal sind gar nicht so selten, im Norgeskatalog 2010 werden 16 mit der NK24 frankierte Drucksachen genannt.


    Viele Grüße

    DKKW

  • Hallo zusammen,


    im Beitrag #180 vom 17.10.17 auf Seite 9 hatte ich eine mit einer 20 Öre Marke frankierte Souvenir letter card gezeigt (inlandsbriefporto) und vermutet, dass diese Sendung überfrankiert war. (Aufdruck: Trykksager = Drucksache)

    Der Beleg ist richtig frankiert, siehe Abbildung 3: Handschriftlicher Zusatz "Hilsen 14-1-05 Name" Das war seinerzeit noch nicht erlaubt, derartige kurze Zusätze wurden erst 1907 zugelassen. (Kristian Aune: Norske Innenrikske Portotakster & Gebyrer). Somit korrekt als Brief frankiert.


    Viele Grüße

    DKKW

  • Hallo zusammen,


    nach langer Zeit mal wieder ein Beleg aus Norwegen, seit Tone Enger im Jahr 2017 aus Altersgründen aufgehört hat, fehlt mir meine vertraute Quelle für Norwegen. Speziell mit Skanfil fremdel ich noch.


    Hier aber eine in Dänemark gekaufte Postkarte aus Oslo nach Kopenhagen aus dem Jahr 1929. Sie wurde mit einem 15 Öre Provisorium (NK 166) portogerecht frankiert (Postkort Norden-Porto 15 Öre, 1.2.1921 - 31.5.52).


    Für Norwegen hatte wir keinen eigenen Postkarten-thread geschaffen, deshalb hier auch die Bildseite: "Oslo - Ved Stortorvet -Kristiania" Hier also noch beide Namen, Kristiania wurde ja 1925 in Oslo umbenannt.


    Viele Grüße

    DKKW

  • Hallo zusammen,


    weils so schön war gleich noch ein zweiter Beleg aus Norwegen. Diesmal eine ungewöhnliche Darstellung des Portos für einen eingeschriebenen Norden-Brief aus Kristiania nach Göteborg aus dem Jahr 1918. 12 Öre Norden-Briefporto (1.6.18 - 30.6.19) und 20 Öre Einschreibegebühr (1.4.1879 - 31.1.1921). Hier durch eine Mischfrankatur aus je einer 2 Öre (NK 97) und 30 Öre (NK 105) marke der Posthorn-Ausgabe 1909/19 dargestellt. Die Marken wurden mit dem seinerzeit üblichen Norge R - Maschinenstempel entwertet. Die Einschreibenummer wurde mir Nummeratorstempel "2356" hinzugesetzt.


    Viele Grüße

    DKKW

  • Hallo zusammen,


    heute zeige ich eine hübsche Drucksachenkarte (Ankündigung eines Vertreterbesuchs) aus Christiania nach Sandefjord aus dem Jahr 1903. Die Karte wurde offenbar am Bahnhof direkt beim Bahnpostwagen eingeworfen denn die Marke wurde mit den Bahnpoststmpel "Vestbaneres Postekspedition 13.VII.03" entwertet.

    Frankiert wurde die Karte mit einer 3 Öre Marke, orangegelb, der bei Chr. Holtermann Knudsen gedruckten Posthorn-Ausgabe 1895/08 mit enger Zähnung (14 1/2 : 13 1/2) und liegendem Posthorn-Wasserzeichen. Die Marken mit stehendem Wasserzeichen sind erst ab Juni 1904 bekannt.


    Das 3 Öre Drucksachenporto galt seit Einführung der Kronenwährung 1877 bis 30.6.1917.


    Viele Grüße

    DKKW

  • Hallo zusammen,


    nochmals ein Auslandseinschreiber mit R-Maschinenstempel. Diesmal mit einem Paar der 20 Öre Marke der Posthornausgabe 1909/19 (NK 103) frankiert und von Kristiania nach Hanau gelaufen. Die Einschreibenummer wurden mit einem Numeratorstempel (blau) dazugesetzt.

    Auslandsbriefporto 20 Öre 1.1.1877 - 31.1.1921

    Einschreibegebühr 20 Öre 1.4.1879 - 31.1.1921


    Viele Grüße

    DKKW

  • Hallo zusammen,


    hier mein aktuell letzter Beleg aus Norwegen. Offenbar eine Warenprobe aus Oslo nach Piesau in Thüringen aus dem Jahr 1932. Nicht als Warenprobe gekennzeichnet und unter Umständen überfrankiert. Leider habe ich bislang kein Handbuch zu den Auslandsfrankaturen seit Einführung der Kronenwährung gefunden, im Norgeskatalog werden bei den Auslandsfrankaturen viele Sendungsformen (u. a. Wertbriefe, Warenproben, Rückscheine etc.) nicht aufgeführt. Eine Anfrage beim OFK (Oslo Filatelistklubb) bezüglich Handbuch bzw. Auslandsporto für Warenproben blieb bislang unbeantwortet.


    Wenn das Auslands-Drucksachenporto zu Grunde gelegt wird, dann ist diese Sendung wohl mit einem Öre überfrankiert (7 Öre je 50g Gewicht).


    Viele Grüße

    DKKW

  • Hallo zusammen,


    heute zeige ich eine Auslandspostkarte aus dem Jahr 1930, sie wurden mit einer 20 Öre Marke der Olavs-Ausgabe portogerecht frankiert. 20 Öre Auslandspostkartenporto 1.1.27 bis 30.9.46. Diese Karte weist aber noch zwei kleine Besonderheiten auf, zum einen natürlich die Destination Java (damals Niederländisch-Indien). Zum zweiten aber auch der Ortsstempel Nidaros. Nidaros war der altnorwegische Name für Trondhjem (bokmål). Auf Betreiben nationalistischer Kreise wurde Trondhjem am 1.1.1930 in Nidaros umbenannt. Es folgte ein Sturm der Entrüstung der Stadtbevölkerung (heute würde man sagen: ein shitstorm). Schließlich nahm das Parlament seine Entscheidung zurück und am 6. März wurde die Stadt in Trondheim (nynorsk) umbenannt.


    Wie man sieht, war der Stempel "Nidaros" etwas länger im Gebrauch, die Karte wurde am 21.7.30 abgestempelt.


    Aus der Rückseite sehen wir die Domkirche von Trondhjem, den Nidaros-Dom.


    Viele Grüße

    DKKW

  • Zu Trondhjem passt auch diese Blockausgabe von 2022 aus Luxemburg. Der aus Luxemburg stammende J.-G. de Cicignon baute nämlich Trondhjem nach einem vernichtenden Brand neu auf. Der Block zeigt dazu auch seinen Stadtplan.


  • Hallo zusammen,


    heute zeige ich eine Ansichtskarte, die 1936 von Gålå nach Kopenhagen in Dänemark lief. Die Karte wurde mit einer 15 öre Marke der Löve II-Ausgabe frankiert (NK143). Dies entsprach dem Norden-Postkarten-Porto vom 1.2.21 bis 31.5.52. Die Marke ist mit dem Kronet-Posthorn-Stempel "Gålå Höfjellshotell" entwertet. Die Kronet Posthornstempel sind ein eigenes Sammelgebiet. Es gibt einen von Jarl A. Aspager geschriebenen Spezialkatalog den ich aber nicht habe.


    Die Ansichtskarte trägt den Titel Golå-Höifjellshotell fra utsiktstårnet mot Golåvann og Jotunheimen (Ich kämpfe hier noch mit Windows 11, auf meinem alten Windows 8 Laptop war es ein Kinderspiel zwischen den verschiedenen Alphabeten hin und her zu wechseln)


    Eine wunderschöne Gegend zum Wandern wenn Norwegen icht so wahnsinnig teuer wäre. Ich war mal vor Jahrzehnten im Dovrefjell und Rondane ein klein wenig weiter nördlich zum Wandern. Leider haben wir damals die berühmte Moschusochsenherde nicht gesehen.


    Viele Grüße

    DKKW

  • Hallo zusammen,


    hier mein aktuell letzter Beleg aus Norwegen. Es handelt sich um einen Schiffspostbeleg, der Postdampfer Fjordane führte einen eigenen Stempel. Im Netz habe ich nichts zu diesem Dampfer gefunden. Natürlich gibt es Spezialliteratur zu den Schiffspoststempeln: Per Eirik Danielsen, Norske Skipspost stempler, NF Oslo/Bergen, 1991. Auch eins der Bücher die mir fehlen.


    Mein Brief ist mit einer 20 Öre Löve II Marke frankiert (Inlandsbriefporto 1.1.21 bis 30.9.46), die Marke wurde mit dem "Schweizerstempel" Fjordane H 26 IX 32 entwertet.


    Viele Grüße

    DKKW