Ostasien Postgeschichte und Belege

  • Hallo zusammen,


    nach ewig langer Zeit (da Programm meckert auch schon: Die letzte Antwort auf dieses Thema liegt mehr als 365 tage zurück. ...) kann ich wieder mal einen "Via Sibirien" Beleg zeigen.


    Es handelt sich um eine Postkarte aus Huanjen (möglicherweise heutige Schreibweise: Huanren) in Madschukuo nach Glostrup in Dänemark aus dem Jahr 1934.


    Die Postkarte ist mit 3 Fen Marken der 1. Ausgabe der Republik Mandschukuo frankiert.


    Lt. Heft 22 Neues Handbuch der Briefmarkenkunde entsprachen 6 Fen dem Auslandspostkartenporto. Allerdings schrieb ligneN vor etlichen Jahren:


    Die Portoraten aus dem NHB von Helen K. Zirkle sind vorwiegend fehlerhaft.
    Sowohl was die Gültigkeitsperiode als auch was die absoluten Beträge angeht.
    Die verstorbene Zirkle war eine unermüdliche Autorin, hat ihre Quellen aber selten gegengeprüft. Vieles ist noch heute nützlich, ihre Arbeiten über Korea und Manchuko sollte man heute aber: ignorieren.


    Absenderin war Kirsten Salling, eine dänische Krankenschwester und Missionarin: https://calisphere.org/item/1f…5eb2be4771acf1def7c22d62/


    Das aufgeklebte Foto zeigt laut Kartentext ein koreanisches Begräbnis.


    Viele Grüße

    DKKW

  • Hallo zusammen,


    erst jahrelang nichts und dann zwei neue Belege kurz hintereinander. Obwohl dieser Brief aus der Zeit nach dem 2. Weltkrieg stammt, also nach dem von mir gewählten Zeitraum. Mich interessieren vor allem die Belege, die auf dem Land- bzw. Seeweg von und nach Europa bzw. Ostasien transportiert wurden, insbesondere auf der transibirischen Route.


    Mit dem Ende des 2. Weltkriegs nahm zum einen der Luftverkehr einen deutlichen Aufschwung der natürlich eine erhebliche Zeitersparnis bedeutete. Zum anderen verlor die transibirische Postroute durch den aufkommenden Kalten Krieg ihre Bedeutung.


    Hier also ein Luftpostbrief aus Shanghai nach Lyngby in Dänemark. Handschriftlicher Leitvermerk: VIA HONGKONG. Zusätzlich ein Rahmenstempel "BY AIR TO LONDON O...." Leider ist der letzte Teil des Stempels nicht identifizierbar. Mit drei 100$/1c und einer 500$ / 3c Überdruckmarken der Ausgabe vom 1946 frankiert (Mi. 722, 734). Sehr undeutliche Stempel "Shanghai 2.11. ..." Rückseitig ein Transitstempel "Hongkong 4 NO 46" Kein Ankunftstempel.


    Das Porto setzte sich aus dem nationalen Briefporto $300.00 und dem Luftpostzuschlag nach Europa $ 500 zusammen (P. Sieh u. J.L. Blackburn: Postage Rates of China 1867-1980).


    Viele Grüße

    DKKW

  • Hallo zusammen,


    nachdem ich bei einem Händler einen weiteren Luftpostbrief aus der gleichen Zeit wie der aus meinem letzten Beitrag gezeigte, gesehen habe, kann ich nun den unvollständig abgeschlagenen Rahmenstempel ergänzen.


    Der Stempeltext lautet: "BY AIR TO LONDON ONLY"


    Viele Grüße

    DKKW

  • Das ist dann ein s.g. Jusqu'à Stempel, die allene sind ein Gebiet für sich...

    Tibet, Nepal-Klassische Ausgaben, Irak-Eisenbahnmarken 1928-1942, Irak-Zwangszuschlagsmarken Hochwasser 1967, Overland Mail Baghdad-Haifa, SCADTA-Provisorische Einschreibmarken der Ausgabe 1921 & 1923, Kolumbien- Halbamtliche Ausgaben

  • diese Ganzsache Postkarte aus China fand ich sehr interessant

    Spempel von Shanghai und Swatow als Leitstempel vom 5.12.1915


    da kann mir einer der Spezialisten mehr zu sagen.


  • 6 fen ist portogerecht.

  • Blackburn-Sieh gibts auch digital, auf CD oder zum Herunterladen:

    https://www.chinastampsociety.…lackburn-1981-dvd/item-47

  • Die Missionsstation lag im Hinterland der Provinz Kwantung (Hauptstadt Canton). Laufwege ins Ausland Seeweg entweder über Canton oder über Shanghai, via Swatow. - Das Auslandskartenporto war 4 C., 3 C. Beifrankatur fehlen also. Auf den ersten Blick sehe ich keine Klebereste.

  • Moin rama,


    ich verwende für China immer das schon recht betagte Handbuch von Sieh und Blackburn: Postage Rates of China, 1867-1980. Demnach Auslandsbriefporto vom 1.9.1939 bis 31.10.1941 CNC$ 50 bis zu 20g Gewicht.


    Viele Grüße

    DKKW

  • Moin rama


    der BPP Japan-Prüfer Florian Eichholz hatte in den Japan-Berichten Nr. 149 vom November 1993 eine Übersicht der Auslandsportoraten von Japan 1875-1945 veröffentlicht. Unsere Japansammlerin im Verein hatte mir die Seiten freundlicherweise kopiert.


    Auslandspostkartenporto 1.11897 bis 15.8.1945 4sen


    Also eine portogerechte Ganzsachenpostkarte verwendet. In vielen japanischen Stempeln wird anstelle der abendländischen Jahreszahl das Regierungsjahr des jewiligen Tenno genannt. In Deinem Fall die Meiji-Periode 8.9.1868 bis 29.7.1912. Leider kann ich die Stempeldaten auf Deiner Karte nicht entziffern.


    Nach meiner Erfahrung wurde für den Versand nach Europa häufig die Route via Canada oder USA gewählt.


    Viele Grüße

    DKKW